HIV: Stillen senkt Ansteckungsrisiko fürs Baby
Eine südafrikanische Studie untersuchte, wie gut Säuglinge von HIV-infizierten Müttern durch Stillen mit Muttermilch vor einer Virus-Übertragung geschützt werden.
Die Kinder wurden in drei Gruppen geteilt:
- Ernährung ausschliesslich durch Stillen
- Ernährung durch Stillen plus Baby-Ersatznahrung
- Ernährung mit Baby-Ersatznahrung.
Damit die Mütter die jeweilige Ernährungsart auch wirklich einhielten, wurden sie während der Studienzeit von ausgebildeten, einheimischen Betreuern unterstützt und beobachtet.
Muttermilch oder Milchersatz? – Studienergebnisse
- Kinder, die vor und bis nach 14 Wochen Lebenszeit ausschliesslich mit Muttermilch ernährt wurden, hatten ein um die Hälfte kleineres HIV-Übertragungsrisiko; dies gegenüber den Kindern, die nebst Muttermilch noch Zusatznahrung erhielten.
- Bei Kindern, die nicht gestillt wurden, sondern nur Ersatznahrung erhielten, war das Ansteckungsrisiko hingegen um das 11-fache erhöht.
- Bis zum 3. Lebensmonat starben doppelt so viele Babys, die nur mit Ersatznahrung gefüttert wurden.
Fazit der Autoren
Säuglinge, die von Anfang an und während mindestens 6 Monaten nur Muttermilch als Nahrung bekommen, sind deutlich besser vor einer mütterlichen HIV-Übertragung geschützt.
Die Erkenntnisse können auch zum Schutz der Mutter eingesetzt werden, da durch regelmässiges Stillen auch seltener Brusterkrankungen wie Brustentzündungen oder Brustabszesse auftreten, so die Autoren. Das wiederum schütze die Babys vor zusätzlichen Viren, da solche Erkrankungen der Mutter zu einer höheren Viruszahl führen.
Muttermilch – kostengünstig und sauber
Investitionen zur Förderung, zum Schutz und zur Unterstützung des ausschliesslichen Stillens bis zum Alter von sechs Monaten könnten das grösste und kostengünstigste Potential zur Verbesserung des HIV-freien Überlebens der Kinder mit sich bringen. Dies die Meinung anderer Experten.
03.04.2007