Stillen hilft Stress bewältigen
Gestillte Kinder scheinen besser mit psychischem Stress umgehen zu können als ''Flaschenkinder''. Zu diesem Ergebnis kamen schwedische Wissenschaftler nach einer Untersuchung an fast 9'000 Personen.
Sie wollten wissen, ob Bruststillen einen Einfluss auf den Umgang mit psychischem Stress hat, im Speziellen mit einer Trennung der Eltern.
Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden in der Fachzeitschrift Archives of Disease in Childhood veröffentlicht.
Die Teilnehmer der Studie wurden bei der Geburt, nach 5 und nach 10 Jahren untersucht. Zudem wurden auch deren Klassenlehrer befragt. Untersuchungskriterien waren:
- Stillzeit
- Trennung der Eltern
- Stressanfälligkeit der Kinder
Resultat
- Kinder von getrennten Eltern entwickelten deutlich mehr Angstgefühle.
- Kinder die gestillt wurden, konnten mit diesem psychischen Stress wesentlich besser umgehen als Kinder, die mit der Flasche ernährt wurden.
- Gestillte Trennungs-Kinder litten doppelt so häufig unter Ängsten, als Kinder, deren Eltern beisammen waren.
- Flaschenkinder mit getrennten Eltern waren neunmal ängstlicher als Kinder, deren Eltern zusammenlebten.
Die Forscher stellten ebenfalls fest, dass der positive Stilleffekt auch andern Stressfaktoren standhielt - z.B. Unerfahrenheit der Mütter, depressive Mütter, niedriger sozial-ökonomischer Status. Dieser Effekt bestand auch, selbst wenn die Stillzeit nur ein paar Wochen dauerte.
Damit ist zwar der direkte Zusammenhang zwischen Bruststillen und psychischer Belastbarkeit des Kindes nicht bewiesen, so die Autoren. Stillen wirke sich dennoch positiv auf die Stressverarbeitung der Kinder aus.
07.08.2006